Sammlerstück
Die Leeraner Weihnachtskugel 2018
Weihnachten kommt immer so plötzlich
Es ist das 13. Jahr der Leeraner Weihnachtskugel und in der Altstadt von Leer ist noch so manches schöne Motiv zu entdecken. Dieses Mal machen wir einen Spaziergang durch das „Heilige Viertel“ unserer schönen Stadt.
Von der „Großen Bleiche“ aus nähern wir uns dem Heiligen Viertel mit der 1675 eingeweihten Lutherkirche. Die großen Backsteine des einschiffigen Baus stammen aus dem 1616 abgerissenen Benediktinerinnen-Kloster Thedinga. Auch der 1764 errichtete Glockenturm erhielt zusätzlich Steine aus dem alten Amtshaus in Leerort. Durch zahlreiche Umbauten bis 1882 erhielt die Lutherkirche die Form eines griechischen Kreuzes. Im Mittelschiff der Kirche sehen wir ein kunstvoll bemaltes Tonnengewölbe aus dem Jahr 1910, das Christus und die vier Evangelisten zeigt. Die Arp-Schnitger-Orgel von 1713 wurde im Jahre 2002 durch einen Neubau des Leeraner Orgelbauers J. Ahrend ersetzt. Erwähnenswert sind der Altar von 1696, die Kanzel, vermutlich aus dem Kloster Ihlow sowie der Fürstenstuhl von 1732 mit dem sechsteiligen gekrönten ostfriesischen Wappen. Die Krone des ostfriesischen Fürstenwappen schmückt das Eingangsportal an der Westseite.
Wir gehen weiter in Richtung Kirchstraße und stehen vor der katholischen Kirche St. Michael, die im Jahre 1775 nach Genehmigung durch Friedrich dem Großen eingeweiht werden konnte. Eine lateinische Inschrift erinnert an den preußischen König. Der Saalbau der Kirche ist schlicht. Über dem Portal steht der Erzengel Michael mit erhobenem Schwert auf dem getöteten Drachen. Er gilt zunächst als Schutzengel des jüdischen Volkes, wird darüber hinaus aber auch zum Schutzpatron der Soldaten, Kranken, Händler und Seeleute. Wie die anderen beiden größeren Kirchengemeinden auch, betätigten sich in der Armen- und Krankenpflege. Sichtbares Zeichen für dieses Engagement ist das Borromäus-Hospital. Es wurde 1865 als erstes Krankenhaus in Leer erbaut.
Kommen wir durch den Reformierten Kirchgang zum größten Sakralbau in Leer: die Reformierte Kirche. Obwohl die reformierte Kirchengemeinde die älteste und über Jahrhunderte auch die größte am Ort war, wurde die Große Kirche erst 1787 als letzte im „Heiligen Viertel“ errichtet. Der barocke Zentralbau orientierte sich an der Amsterdamer und Groninger Noorderkerk sowie an der Neuen Kirche in Emden. Der 1805 fertiggestellte Glockenturm mit kupfernem Zwiebeldach ist mit 52 Metern der höchste Kirchturm in Leer und wurde zum Vorbild für die Gemeinden in Ditzum und Jemgum. Vier freistehende Säulen tragen die sich kreuzenden hölzernen Tonnengewölbe im Mittelschiff. Von der umlaufenden Empore sehen wir die reich verzierte Renaissance-Kanzel, eine der ältesten in Ostfriesland, 1600 von A. Kistemaker für die alte Probsteikirche geschnitzt. Auch die Sandsteintaufe (um 1200) stammt aus dem abgebrochenen Kirchenbau. Bemerkenswert ist die prächtige Barockorgel, in der einige der 2500 Pfeifen noch aus der Orgel des Kloster Thedinga gerettet werden konnten. Die Orgel wurde 1970 vom Leeraner Orgelbauer J. Ahrend überarbeitet. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurden die Predigten in dieser Kirche auf Niederländisch gehalten, die Amtssprache neben dem Hoch- und Plattdeutschen.
Die Idee, eine Christbaumkugel mit einem Motiv der Altstadt zu schmücken entstand bereits 2005. Die erste Christbaumkugel wurde von Bärbel Pfeiffer auf dem festlichen “Wiehnachtsmarkt achter d’Waag” vorgestellt, jetzt ist es bereits das vierzehnte Motiv.
Nach einer von Hand gefertigten Zeichnung erfolgt die Digitalisierung des Motivs, welches dann auf die Kugel übertragen wird. Das geschieht maschinell. Am Ende wird wieder “Hand” angelegt und hier und da nachgebessert, ein Infokärtchen erstellt und die Kugel bruchsicher verpackt.
Für interessierte Liebhaber oder Sammler ist die Werkstatt im gemütlichen Speicher in der Neuen Straße 41 regelmäßig von Montag bis Freitag von 15:00-18:00 Uhr und nach telefonischer Absprache geöffnet ((0491) 9277422 oder (0176) 7007 2591).
Allen Kunden wünsche ich eine angenehme und fröhliche Weihnacht verbunden mit einem Dankeschön für die Treue!