Sammlerstück
Die Leeraner Weihnachtskugel 2013
Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht. (Joachim Ringelnatz)
Seit einigen Jahren fertigt Bärbel Pfeiffer Motive der Leeraner Altstadt auf mundgeblasene Christbaumkugeln aus dem Erzgebirge. Jedes Jahr mit einem neuen Motiv. Die verschiedenfarbigen großen und kleinen Weihnachtsbaumkugeln werden speziell angefertigt. Etwas mehr Glasanteile als gewöhnlich machen die Kugeln “sicherer”, schließlich sollen sie lange Freude bereiten.
In diesem Jahr ist die historische „Rabbiner Manfred Gans Jugendherberge Leer“ das historische Motiv der Christbaumkugel.
Gegenwart und Geschichte trifft sich in der Süderkreuzstraße der Altstadt von Leer. Das ehemalige Beginenhaus gehört zu den ältesten Gebäuden der Stadt und wurde 1788 von den Lutheranern im niederländischen Barockstil erbaut. 1823 erhielt das Gebäude seine Seitenflügel. Ehemals als Armenhaus von Schwestern des Beginenordens bewirtschaftet, später als Altersheim und für Waisenkinder der Stadt Leer geführt wurde es 1976 wegen mangelhafter Bausubstanz geschlossen. Die Stadt Leer als Eigentümerin sanierte das Gebäude und nutzte es ab 1982 als Jugendherberge.
Im Jahre 2010 übernahm Lore und Günter Prahm als private Investoren das altehrwürdige Haus und ermöglichten eine komplette Sanierung und Modernisierung desselben. Am 14. Juni 2012 wurde die Jugendherberge offiziell als zertifizierte Herberge unter dem Namen “Rabbiner Manfred Gans Jugendherberge Leer”wieder eröffnet.
Mit der Botschaft der Brüderlichkeit, Toleranz und Versöhnung wurde die Jugendherberge nach dem in Leer wohnenden Rabbiner Manfred Gans benannt, der 1938 mit seiner Familie vor den Nazis nach Amerika flüchtete. Zur Eröffnung war er persönlich zugegen und hielt eine bewegende Rede.
Seit 1987 lebt Bärbel Pfeiffer in der Altstadt von Leer und viele schöne Momente haben die Idee, eine Christbaumkugel mit einem Motiv der Altstadt zu schmücken bereits 2005 entstehen lassen. Die erste Christbaumkugel wurde auf dem festlichen “Wiehnachtsmarkt achter d’ Waag” vorgestellt. Nach einer von Hand gefertigten Zeichnung erfolgt die Digitalisierung des Motivs, welches dann auf die Kugel übertragen wird. Das geschieht maschinell. Am Ende wird wieder “Hand” angelegt und hier und da nachgebessert, ein Infokärtchen erstellt und die Kugel bruchsicher verpackt.